Emanzipation
oder
Der dressierte Mann

Esther Villars klassische Streitschrift zum Thema Mann und Frau von 1971 - eine schwungvolle und bissige Polemik, die auch heute noch zur Diskussion und zum Nachdenken herausfordert. Die Neuausgabe von 1987 erlebte im September 2003 bei dtv ihre 10. Auflage.


Esther Vilar: Der dressierte Mann. dtv, München 2003
ISBN 3-423-36134-4
"Dieses Buch ist denen gewidmet, die darin nicht erwähnt werden: den wenigen Männern, die sich nicht dressieren lassen, den wenigen Frauen, die nicht käuflich sind - und den Glücklichen, die keinen Marktwert haben, weil sie zu alt, zu hässlich oder zu krank sind." Motto der ersten Ausgabe von 1971

"Man darf Frauen - auch und vor allem als Frauen - nur hinter vorgehaltener Hand kritisieren, kann Zustimmung nur hinter geschlossenen Türen erwarten. Da wir Frauen dank unseres vergleichsweise stressarmen Lebens ein höheres Alter erreichen und deshalb in allen westlichen Industrieländern die Mehrheit der Wähler stellen, könnte es sich zum Beispiel kein Politiker leisten, ausgerechnet uns vor den Kopf zu stoßen. Und auch die Presse hat kein Interesse an Nörgelei: Ihre Erzeugnisse werden über Anzeigen für Konsumgüter finanziert (...)." Vilar im Vorwort zur Neuausgabe

"So absurd es klingt: In der heutigen Welt brauchen die Männer die Feministinnen weit dringender als ihre Ehefrauen. Sind diese doch letzten, die sie noch so beschreiben, wie sie sich selbst gern sähen - eigenwillig, machtbesessen, rücksichtslos und jede Hemmung, wenn es um die Befriedigung ihrer animalischen Instinkte geht." ebda.

Liste der wichtigsten männlichen Benachteiligungen

1. Männer leisten Militärdienst, Frauen nicht.

2. Männer werden in den Krieg geschickt, Frauen nicht.

3. Männer werden später pensioniert als Frauen (obwohl sie aufgrund ihrer kürzeren Lebenserwartung ein Recht auf frühere Pensionierung hätten).

4. Männer haben praktisch keinen Einfluss auf ihre eigene Fortpflanzung (es gibt für sie weder Pille noch Schwangerschaftsabbruch, sie müssen - oder können nur - die Kinder bekommen, die Frauen bekommen wollen).

5. Männer ernähren Frauen, Frauen ernähren nie - oder nur vorübergehend - Männer.

6. Männer arbeiten ein Leben lang, Frauen vorübergehend oder gar nicht.

7. Obwohl Männer ein Leben lang arbeiten und Frauen nur vorübergehend oder gar nicht, sind sie insgesamt ärmer als Frauen (die amerikanischen Frauen besitzen bereits 61 Prozent des US-Privatvermögens).

8. Männer bekommen ihre Kinder »geliehen«, Frauen dürfen sie behalten (da Männer ein Leben lang arbeiten und Frauen nicht, beraubt man sie - mit der Begründung, dass sie arbeiten müssen - bei einer Trennung von der Mutter automatisch der Kinder).

S. 11

"Die Frau lässt den Mann - nur auf Grund der Tatsache, dass er ein Mann ist und sie etwas ganz anderes, nämlich eine Frau - bedenkenlos für sich arbeiten, wann immer es eine Gelegenheit gibt." S. 16

"Was ist der Mann? Der Mann ist ein Mensch, der arbeitet. Mit dieser Arbeit ernährt er sich selbst, seine Frau und die Kinder seiner Frau. Eine Frau dagegen ist ein Mensch, der nicht (oder nur vorübergehend arbeitet. Die meiste Zeit ihres Lebens ernährt sie weder sich selbst noch ihre Kinder, geschweige denn ihren Mann." S. 17

"Ein unbarmherziges Schicksal will es, dass die letzte Gruppe, die Ärmsten unter den Männern, auch noch von den am wenigsten attraktiven Frauen ausgebeutet wird. Denn da es Frauen bei Männern immer nur aufs Geld ankommt und Männern bei Frauen immer nur aufs Aussehen, werden ihnen die begehrenswerten Frauen aus ihrem Milieu immer von den besser verdienenden Männern weggenommen." S. 19

"Es gilt als erwiesen, dass Männer und Frauen mit den gleichen geistigen Anlagen geboren werden, dass es also keinen primären Intelligenzunterschied zwischen den Geschlechtern gibt. Ebenso erwiesen ist aber, dass Anlagen, die nicht entwickelt werden, verkümmern: Die Frauen benützen ihre geistigen Anlagen nicht, sie ruinieren mutwillig ihren Denkapparat und gelangen nach einigen wenigen Jahren sporadischen Gehirntrainings in ein Stadium sekundärer, irreversibler Dummheit." S. 19 f.

"Spätestens mit zwölf Jahren - einem Alter, in dem die meisten Frauen beschlossen haben, die Laufbahn von Prostituierten einzuschlagen, das heißt, später einen Mann für sich arbeiten zu lassen und ihm als Gegenleistung ihre Vagina in bestimmten Intervallen zur Verfügung zu stellen - hört die Frau auf, ihren Geist zu entwickeln. Sie lässt sich zwar weiterhin ausbilden und erwirbt dabei allerlei Diplome - denn der Mann glaubt, dass eine Frau, die etwas auswendig gelernt hat, auch etwas weiß (ein Diplom erhöht also den Marktwert der Frau) -, doch in Wirklichkeit trennen sich hier die Wege der Geschlechter ein für allemal. Jede Verständigungsmöglichkeit zwischen Mann und Frau wird an diesem Punkt abgeschnitten, und zwar für immer." S. 22

"Es ist ganz logisch, dass der Mann, der die Frau für seinesgleichen hält und dabei mit ansehen muss, was für ein stupides Leben sie neben ihm führt, glaubt, er unterdrücke sie. Doch solange man sich erinnert, ist die Frau nicht mehr zu irgendeiner Unterwerfung unter den Willen des Mannes gezwungen "worden, im Gegenteil: Es sind ihr alle Möglichkeiten zur Verfügung gestanden, sich unabhängig zu machen. Wenn sich also die Frau in dieser langen Zeit nicht von ihrem »Joch« befreit hat, dann gibt es dafür nur eine Erklärung: Sie hat keins." S. 25

"Es ist ganz logisch, dass der Mann, der die Frau für seinesgleichen hält und dabei mit ansehen muss, was für ein stupides Leben sie neben ihm führt, glaubt, er unterdrücke sie. Doch solange man sich erinnert, ist die Frau nicht mehr zu irgendeiner Unterwerfung unter den Willen des Mannes gezwungen "worden, im Gegenteil: Es sind ihr alle Möglichkeiten zur Verfügung gestanden, sich unabhängig zu machen. Wenn sich also die Frau in dieser langen Zeit nicht von ihrem »Joch« befreit hat, dann gibt es dafür nur eine Erklärung: Sie hat keins." S. 25

"Was immer die Männer anfangen, um den Frauen zu imponieren: In der Welt der Frauen zählen sie nicht. In der Welt der Frauen zählen nur die anderen Frauen." S. 27

"Eine Frau wird einen Mann immer nur soweit beeindrucken wollen, dass er bei ihr bleibt und sie - im weitesten Sinn allerdings - ernährt. Alles, was sie sonst noch in sich investiert, zielt auf die anderen Frauen: Außerhalb seiner Funktion als Ernährer misst die Frau dem Mann keinen Wert zu." S. 28